Das deutsche Kirchenlied / Abt. 3

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Das deutsche Kirchenlied Abt. III. Die Melodien aus gedruckten Quellen

hrsg. v. Joachim Stalmann, bearb. von Hans-Otto Korth u.a.

Kassel 1993-2010


In die Konkordanz sind nur die Drucke von 1503 bis 1600 aufgenommen worden.


Konkordanz nach EdK-Siglen geordnet


Konkordanz nach VD16-Nummern geordnet (mit 45 Links zum VD Lied)


Das deutsche Kirchenlied, Konkordanz nach RISM/ DKL-Nummern geordnet



Das Gesamtwerk umfasst drei Abteilungen:

Abt. I ist die Bibliographie der deutschen Kirchenlieddrucke bis 1800, die in zwei Bänden 1975 und 1980 erschien, zugleich auch als Teil der RISM-Reihe ( Répertoire International des Sources Musicales RISM B VIII/1+2).

Die Abt. II erfasst die handschriftlich überlieferten geistlichen Gesänge vom Mittelalter bis um 1530.

Die Abt. III sollte auf der Grundlage der Bibliographie der Abteilung I die Drucke mit deutschen Kirchenliedern bis 1680 behandeln, sie reicht aber am Ende nur bis 1610. Damit wurde das Gesamtwerk vorläufig abgeschlossen.


Zur Abteilung III (EdK 1-4)

Die ersten Bände der Abteilung III kamen 1993 heraus, der abschließende Registerband erschien 2010. Der Erfassungszeitraum ist in vier Abschnitte unterteilt: EdK1 umfasst die Zeit bis 1570, Edk2 von 1571 bis 1580, EdK3 von 1581 bis 1595 und EdK4 von 1596 bis 1610. Für jeden der Zeitabschnitte gibt es Text- und Notenbände sowie Registerbände.

Die hier vorliegende Konkordanz bietet die VD16-Nummern für die in dem Werk behandelten Drucke von 1503 bis 1600. Während Musikhistoriker sicherlich vor allem an den Noten in den historischen Drucken interessiert sind (das Auswahlkriterium des DKL war eben die Existenz von Noten in den Drucken), werden sich Vertreter anderer Disziplinen wohl eher für die inhaltliche Erschließung der Drucke interessieren. Daher hier ein Beispiel, das vor Augen führt, welche Informationen die Druckbeschreibungen des DKL bieten.

Im ersten Teil sind die Druckbeschreibungen leider etwas spärlich ausgefallen. Es folgt der Eintrag (Band I/1, 1993, S. 8) über den Predigtband "Sarepta" von Johannes Mathesius von 1562 (VD16: M 1556), der allgemein etwas bekannter als andere Musikdrucke sein dürfte. Er erscheint im DKL, weil in ihm die Noten von zwei Liedern abgedruckt sind. Zitat:


a38a ; 1562-14 ; Th Math-S 1562 ; L

Inh.-Verz.; Widm.-Vorw. (J. Mathesius 1562); 16 Predn.; Geb.; 1 Mel.; Widm.-Vorw. (J. Mathesius 1562); Pred. über Ps. 133; Chronik der Stadt Joachimsthal; Bergwerkschronik; 1 Mel.; Spr. – Illustriert

B68, A298

DKL I 1, S. 716; I 2, S. 182


Erläuterung

Die Kopfzeile gibt drei verschiedene Siglen und die Konfessionszuordnung (L = lutherisch) an.

a38a ist die Sigle dieses Drucks in der Abt. III dieses Werks, wobei das erste "a" der Buchstabe für die "Autorendrucke" sind, die einem einzelnen Verfasser zugeordnet werden können.

Für jemanden, der nicht mit dem DKL vertraut ist, ist es sehr irritierend, dass hier an keiner Stelle die bibliographischen Basisdaten wie Titel, Erscheinungsort und –jahr aufgeführt sind. Diese finden sich nämlich in der Abteilung I des Gesamtwerks, die aber zugleich zum oben erwähnten RISM gehört und deshalb unter Umständen in den Bibliotheken an einer anderen Stelle im Regal steht. Die zweite und die dritte Sigle beziehen sich auf diese Bibliographie, wobei die Sigle "1562" mit hochgestellter "14" der Systematik der RISM-Reihe entspricht. Die Herausgeber der beiden Bibliographiebände hatten aber auch schon die spätere Herausgabe der Melodien im Auge und vergaben dafür eine parallele Sigle, aus der man auch schon inhaltliche Angaben entnehmen konnte (Th Math-S1562), während die RISM-Sigle streng chronologisch nach Jahren mit einer Zusatznummer gebildet wurde. Die bibliographischen Daten findet man also in DKL Abt. I, (1975) Band I/1 unter der Nummer 1562-14 (Th Math-S 1562). Obwohl die Herausgeber der Abteilung III dann ein eigenes System der Siglen-Vergabe entwickelt haben, werden bei jedem Druck nun alle drei Siglen aufgeführt.


Man erfährt aus der oben zitierten Druckbeschreibung, dass der Druck am Anfang ein Inhaltsverzeichnis enthält, dann eine Widmungsvorrede von Mathesius und darauf folgend 16 Predigten. Danach folgt ein Gebet und ein Lied mit Noten. Dann kommen eine weitere Widmungsvorrede und eine Predigt über den 133. Psalm, daran anschließend die Chronik der Stadt Joachimsthal und eine Chronik des dortigen Bergwerks. Am Schluss gibt es ein weiteres Lied mit Noten und einen Spruch. Der Druck ist außerdem illustriert.

B68 und A298 sind die Siglen der beiden enthaltenen Lieder. A 298 ist fettgedruckt, d. h. dieses Lied erschien hier zum ersten Mal gedruckt; B68 ist zuvor schon in einem Liederblatt gedruckt worden (erkennbar an dem Buchstaben "B", der für "Liederblätter" steht, was aber nicht nur Einblattdrucke umfasst). Weitere Kommentare zu den beiden vorhandenen Liedern finden sich im hinteren Teil des Bandes. Gegebenenfalls wird auch das Vorhandensein von Liedern ohne Noten angezeigt.


Für die deutschen Gesangbücher (Siglen, die mit "e" beginnen) kann man auf diese Weise alle Lieder mit ihren Titeln ihrer Reihenfolge nach entnehmen, es handelt sich z. T. um Werke mit vielen hundert Liedern. Aus den Registern erfährt man zudem, in welchen Büchern dieselben Lieder ein weiteres Mal abgedruckt wurden, bzw. mit welchen Variationen.

Die beiden Literaturangaben beschränken sich hier bei diesem als Beispiel herangezogenen Eintrag auf die beiden kurzen Nachträge im 1. Band des DKL I selbst und im Registerband von 1580 (DKL I/2).


In den späteren Bänden werden die Kommentare zu den einzelnen Ausgaben etwas ausführlicher, vor allem gibt es oft längere Anmerkungen, z. T. mit Bewertungen der musikalischen Qualität der Werke. Auch die Literaturangaben, die natürlich hauptsächlich aus der Musikwissenschaft stammen, sind umfangreicher. Das VD16 wird aber nicht zur Kenntnis genommen.